Ich habe nicht den leisesten Schimmer einer Ahnung, wie das passieren konnte. Ich weiß es bis heute nicht… Es hat sich nicht entwickelt, es war von der 2. Sekunde an da, dieses Gefühl im Moment, dass dir plötzlich sagt, hier stürmen zwei Seelen aufeinander, die sich vereinen müssen, die sich treffen, reden, lachen, lieben müssen – zwei Königskinder, denen das Wort Ufer fremd ist, da das Ufer überschäumt vor Verlangen, zueinander zu finden. Suchtgefährdet wie ich bin, bedarf es mit sofortiger Wirkung eines Kompensierens, welches sich in Musik niederschlägt und den begehrten Menschen nur um so verlangender macht. Wer bist du? Der du so überhaupt gar nicht in mein Weltbild passt? Wie kann ich mich verzehren nach nächtelangen Gesprächen, die es nie geben wird und die alles irdische übertreffen würden? Du kluger Mensch, der du so in dir steckst und den Gegebenheiten, die dich umfangen? Darf ich dich aus deinem dir so holden und wichtigen Glück holen? Sicher nicht… Es gibt keinen Fehler im System zu entdecken und doch ist er da – denn just legt sich dir das symbolische Tuch als Ring am Finger um den Hals und dass seit nicht mal 8 Wochen. Und ich sing vor deinem Fenster. Falsches Fenster, falscher Tag, würde man meinen… Und du hast so sehr Lust, dich zu spüren – fatal, von Beginn an zu wissen, dass ich dir nicht werde helfen können… des Einlassens wird es zu spät sein, spätestens seit Juni. Ich bin zu spät! Oder zu früh! Und du steckst so sehr in dir, dass es der spontanen Momente einige bräuchte, um dich wach zu lieben… denn Liebe ist es, die sich mir so sehr ins Herz legst, dass mir bang wird, bei dem Gedanken, wie sehr du an dich halten musst, um dich nicht in einem UNS zu verlieren. Wie soll es mir gelingen, dich zu erreichen, wo dir sogar der warme Moment der Freundschaft zwischen Mann und Frau so unwirklich erscheint? Mit dir einen Augenblick, ein Nachtbad, ein Bett teilen? Sofort! Niemals, um dich zu besitzen, niemals um dein Leben mit dem meinigen auf unser beider begrenzter Ewigkeit zu teilen, niemals, um das was dir lieb ist, zu zerstören… Nur um diesen zweisam geteilten Moment in diesem verfickt kurzen Leben mit dir nicht missen zu müssen. Süchtig nach Leben, was keinen Konventionen unterliegt, die dich so sehr umfangen. Halten wir uns an ebensolche auferlegten Fesseln, heißt das für mich, so alsbald wie möglich zu verschwinden. Ich weiß, dass willst du nicht… aber du könntest es aushalten, wie alles! Der Teil, im Versteck deiner Fassade, der sich krümmt vor sehnsuchtsvollem Schmerz, wird so weit verkümmern, dass du am Ende nichts als vermisst gelten lassen wirst. Für dich wird das Gelebte so gewesen sein, wie man es dir erzählt, wie man es dir vorgelebt hat. Du bleibst deinen Weggefährten treu. Je mehr Tage verstreichen, desto wichtiger ist das, was Bestand hat. Sicherheit im Fortschreiten der Jahre, und Vertrauen, gewohntes Kennen von innen und außen. Verwunderung macht sich dann breit, wenn sich dieser tiefe Blick in die Seele des anderen nach zwei Begegnungen einstellt. Ich kenne dich seit jeher und seit IMMER… Nicht die Neugier auf Neues spinnt sich um meine Gedanken, nur der Wunsch Versäumtes nachzuholen und dich in unmittelbarer Nähe zu wissen. Unser Austausch wäre endlos, würde er sich denn einstellen… Doch wir werden vergehen und die Zeit wird uns ein Schnäppchen schlagen und sich ins Fäustchen lachen… Don Quichote hast du erwähnt, die Windmühlen sind mächtig. Gehen wir dagegen an? Wenn dann wohl nur mit dem Plan, den wir nicht haben und mit der Spontanität, die nur mit Risiko im Gepäck Annahme finden könnte. Du fehlst mir schon jetzt, du wunderbarer Mensch, du! Ich bin Danke, dich bei mir und um mich zu wissen und den Blick in deine Augen riskiert zu haben. Einspruch? Lieber nicht!